WAS IST DER GRÜNE STAR (GLAUKOM)?


Grüner Star und Glaukom sind unterschiedliche Bezeichnungen für die gleiche Erkrankung. Der grüne Star ist eine neurodegenerative Erkrankung des Auges. Dabei sterben Nervenzellen der Netzhaut durch Schädigung der Nervenfasern des Sehnervens ab. Diese Nervenfasern übertragen die Bildinformationen der Netzhaut zur weiteren Verarbeitung in andere Verarbeitungs- und Wahrnehmungszentren des Gehirns.

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Einführung Grüner Star



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Nervenzellen Grüner Star

Wenn Nervenzellen absterben kann nicht mehr die gesamte Bildinformation des Gesehenen übertragen werden und es kommt zu einem zunehmenden Informationsverlust. Dieser Verlust des Sehens macht sich erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium des grünen Stars im Gesichtsfeld und noch später als Verminderung der Sehschärfe bemerkbar. Dem Patienten fällt der Verlust unter Umständen erst dann auf, wenn schon über 90% der Sehnervenfasern abgestorben sind.

Abgestorbene Sehnervenfasern können derzeit auch mit den modernsten Verfahren nicht revitalisiert werden. Es ist daher von entscheidender Wichtigkeit, dass Patienten frühzeitig zu einer Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt gehen. Nur eine frühzeitige Erkennung ermöglicht eine effektive Bekämpfung des grünen Stars.

Welche Arten des grünen Stars gibt es?


Der Augendruck entsteht durch die konstante Sekretion einer Flüssigkeit (Kammerwasser) im Augeninneren und deren Abfluss gegen einen variablen Widerstand in das versorgende Gefäßsystem. Der normale Augendruck liegt zwischen 10 und 21 mmHg. Wenn bei Menschen ein erhöhter Augendruck (über 21 mmHg) festgestellt wird, aber kein grüner Star vorliegt, spricht man von einer okulären Hypertension (=Augenhochdruck). Die okuläre Hypertension muss vom Augenarzt regelmäßig kontrolliert werden, da ein über die Norm erhöhter Augendruck ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung eines grünen Stars ist.

Beim grünen Star liegt jedoch nicht immer ein erhöhter Augendruck vor. Ungefähr die Hälfte aller Patienten, bei denen ein grüner Star festgestellt wird, hat einen normalen Augendruck. Diese Art des grünen Stars wird daher Normaldruckglaukom genannt wird. Bei allen anderen Formen des grünen Stars (primäres und sekundäres Winkelblockglaukom, primäres und sekundäres Offenwinkelglaukom mit hohem Druck) liegt zumindest zeitweise ein erhöhter Augendruck über 21 mmHg vor. Solange die Augendruckerhöhung nicht zu stark ist wird auch diese vom Patienten subjektiv nicht wahrgenommen, nur durch eine Messung kann ein erhöhter Augendruck identifiziert werden.

Beim akuten Winkelblock mit Augendrucken über 50 mmHg handelt es sich um einen sehr schmerzhaften Notfall und die betroffenen Personen suchen meist rasch Hilfe beim Augenarzt, der den Augendruck, meist im Rahmen eines stationären Aufenthalts an einer Augenklinik, sofort therapiert.

Welche Risikofaktoren für den grünen Star gibt es?


Die wichtigsten Risikofaktoren für einen grünen Star sind ein hoher Augendruck und eine schlechte Augendurchblutung. Weiters ist bekannt, dass der grüne Star familiär gehäuft auftreten kann, aber auch der ethnische Hintergrund, hoher Blutdruck, niederer Blutdruck, ein vasospastisches Syndrom, Migräne, Morbus Alzheimer, Schlaf-Apnoe Syndrom, Durchblutungsstörungen des Gehirns, Fettstoffwechselstörungen und Veränderungen bestimmter Gene sind wichtige Risikofaktoren. Augenverletzungen, Gefäßverschlüsse im Auge, erhöhter Blutzucker und bestimmte Augenoperationen und Behandlungen mit Cortison können Risikofaktoren für die Entstehung eines grünen Stars sein.

In Ergänzung zu den bereits bekannten Risikofaktoren sind die genauen Krankheitshintergründe Gegenstand intensiver Forschungen.

Es ist bekannt, dass 50-60% aller Patienten mit grünem Star nicht wissen, dass sie diese Erkrankung haben. Das Vorliegen eines grünen Stars bzw. eines Risikofaktors kann bei einer Vorsorgeuntersuchung von Ihrem Augenarzt oder im Rahmen des Glaukom-Vorsorgeprogramms des Landes Salzburg, dass an unserer Klinik durchgeführt wird, diagnostiziert werden. Anmeldung unter 0662-4482-3770.


Video über Risikofaktoren für den Grünen Star
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Risikofaktoren Grüner Star

Wie kann man den grünen Star behandeln?

Das primäre Ziel in der Behandlung des grünen Stars ist nach wie vor die Senkung des Augendrucks. Auch bei einem normalen Augendruck kann eine zusätzliche Senkung das Fortschreiten den grünen Stars eindämmen. Die Senkung des Augendrucks bewirkt einerseits einen geringeren mechanischen Stress auf die Sehnervenfasern und zum anderen verbessert sie die Durchblutung.

Die Senkung des Augendrucks kann durch eine Therapie Augentropfen oder chirurgisch erfolgen. Bei der Anwendung von Augentropfen ist unbedingt darauf zu achten, dass die Tropfen sicher in das Auge getropft werden und regelmäßig angewendet werden, da ansonsten eine verlässliche Senkung des Augendrucks nicht gewährleistet werden kann. Es werden an unserer Klinik verschiedene chirurgische Operationsmethoden und Laserverfahren, Implantationen von Ventilen und modernen Shunts sowie Viskokanaloplastiken zur Senkung des Augendrucks durchgeführt. Die chirurgischen Methoden unterliegen einem steten Wandel und die Kurzfilme illustrieren beispielhaft die Prinzipien einiger aktueller Verfahren. Zur Konsolidierung einer schlechten Durchblutungssituation arbeitet der Augenarzt eng mit ihrem Internisten und mit dem Hausarzt zusammen. Eine Stabilisierung des Blutdrucks nach oben sowie auch nach unten ist die Basis einer Durchblutungstherapie beim Glaukom. Den behandelnden Ärzten stehen dafür eine Reihe von systemischen und lokal wirksamen Therapien zur Verfügung.